Leitlinie zu Herzklappenerkrankungen stärkt interdisziplinäre Herzteams

Berlin – Die Bedeutung eines interdisziplinären Austauschs und der Zusammenarbeit über die Fächergrenzen hinweg betont die aktualisierte Leitlinie „Management of valvular heart disease“ der European Association for Cardio-Thoracic Surgery (EACTS) und der European Society of Cardiology (ESC). Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) hingewiesen.
Die Leitlinie gibt für die Betreuung der Patienten in Herzteams eine Klasse-I-Empfehlung – die Teams aus Herzchirurgen, Kardiologen und Anästhesisten seien „klar indiziert“. Bestmögliche Patientensicherheit soll danach durch die Zusammenarbeit im qualifizierten, multiprofessionellen und interdisziplinär arbeitenden Fachärzte-Team erreicht werden. „Wir befürworten ausdrücklich, wie schon in der Vergangenheit, die Arbeit im Herzteam. Sie ist ein wichtiges Kriterium für die bestmögliche Patientenversorgung“, erklärte der Präsident der Fachgesellschaft, Wolfgang Harringer.
Herzteams sind in Deutschland gemäß der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für minimalinvasive Herzklappeninterventionen verpflichtend vorgesehen. Die aktualisierte Leitlinie der ESC/EACTS empfiehlt zudem den Auf- und Ausbau von „heart valve centres“, also von spezialisierten Zentren zur Behandlung von Herzklappenerkrankungen.
Die Leitlinie spricht sich außerdem dafür aus, Patienten intensiver bei der medizinischen Entscheidungsfindung einzubeziehen. „Für uns gilt, dass die adäquate, fachgebietsübergreifende und für jeden Patienten verständliche Aufklärung im ausführlichen Gespräch absolute Voraussetzung für alle weiteren medizinischen Entscheidungen ist“, betonte Harringer.
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