Leitlinie zur Rehabilitation sensomotorischer Störungen überarbeitet

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) haben eine neue Version ihrer S2k-Leitlinie „Rehabilitation sensomotorischer Störungen“ vorgestellt.
Diese Störungen können zum Beispiel nach einem Schlaganfall auftreten, aber auch bei zahlreichen anderen neurologischen Erkrankungen. Grundsätzlich können sich neuronale Netzwerke dabei an veränderte Umgebungsbedingungen anpassen.
Die Symptome und Funktionsstörungen sind wegen dieser Plastizität häufig zu einem gewissen Grad reversibel. Bekannt ist zum Beispiel, dass in den ersten Wochen nach einem Schlaganfall eine mehrwöchige Phase einer verstärkten Neuroplastizität besteht, in welcher die stärksten motorischen Verbesserungen eintreten und durch Trainingsbehandlung besonders gut unterstützt werden können.
Die sensomotorische Rehabilitation trägt der Leitliniengruppe zufolge wesentlich dazu bei, dass Betroffene genesen und ihre Selbstständigkeit bei den Aktivitäten des täglichen Lebens zurückgewinnen. „Auf diese Weise kann Pflegebedürftigkeit vermieden und Teilhabe am sozialen Leben nachhaltig gefördert werden“, sagte der DGNR-Leitlinienkoordinator Thomas Platz.
Die Rehabilitation sensomotorischer Störungen sollte gemäß der neuen Leitlinie einen funktionswiederherstellenden Ansatz verfolgen, um Aktivitäten und Teilhabe zu fördern.
„Wichtig ist, dass die sensomotorische Rehabilitation in die individuell indizierte Neurorehabilitation integriert wird“, erklärte der DGN- Leitlinienkoordinator Gereon Nelles.
Das schließe Maßnahmen der stationären und teilstationären Rehabilitation und Frührehabilitation ebenso ein wie die weiterführende ambulante Behandlung, Eigentraining und Reha-Sport.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: