Ausland

Libyen: Ärzte ohne Grenzen wirft EU Realitätsverzerrung vor

  • Freitag, 3. Februar 2017

Berlin/Tripolis – Hilfsorganisationen kritisieren Pläne der Europäischen Union, gemein­sam mit den libyschen Behörden die Fluchtrouten aus dem Bürgerkriegsland zu schlie­ßen. „Die EU stellt die Realität in Libyen falsch dar: Das Land ist kein sicherer Ort für Schutz­suchende“, erklärte Arjan Hehenkamp, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen, heute zum Beginn des EU-Gipfels in Malta. „Menschen dorthin zurückzubringen oder dort festzuhalten ist eine unmenschliche Flüchtlingspolitik.“

Bei dem Gipfel in der maltesischen Hauptstadt Valletta beraten die Staats- und Regie­rungs­chefs über Pläne, wie der Flüchtlingszuzug über die zentrale Mittelmeerroute be­grenzt werden kann. Dabei soll die Zusammenarbeit unter anderem mit dem libyschen Grenzschutz und der Küstenwache verbessert werden.

In Internierungslagern in Libyen würden die Menschen willkürlich eingesperrt, so Ärzte ohne Grenzen. Oft gebe es nicht genug Nahrung und sauberes Wasser und keinen Zu­gang zu medizinischer Versorgung. Die Gefangenen seien von der Außenwelt abge­schlossen. „Sie versuchen verzweifelt, ihren Familien mitzuteilen, dass sie noch leben.“

dpa

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