Lieferengpass für das Krebsmedikament Capecitabin
Berlin – Bis Mitte 2013 wird das Krebsmedikament Xeloda® mit dem Wirkstoff Capecitabin schwer verfügbar sein. Auf eine entsprechende Mitteilung der Roche Pharma AG hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) hingewiesen. Laut der DGHO kann die Roche Pharma AG das Medikament derzeit nur rationiert an den Großhandel abgegeben. Apotheken können bei Engpässen das Medikament beim Hersteller beziehen.
Onkologen setzen Capecitabin bei Darmkrebs und anderen Tumoren des Magen-Darm-Traktes sowie bei Brustkrebs ein. Die Substanz wird im Körper zu 5-Fluoruracil umgesetzt. Für die Substanz 5-Fluorouracil selbst besteht zurzeit ebenfalls eine Verknappung auf dem Weltmarkt.
„Die aktuelle Erfahrung unterstützt die auch von der DGHO erhobene Forderung nach einem öffentlichen Register für Arzneimittel, bei denen ein Engpass droht“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Ein solches Register schaffe Transparenz und ermögliche es allen an einer Krebstherapie Beteiligten, frühzeitig zu reagieren.
In vielen Teilen Deutschlands haben Klinikapotheken in den vergangenen Monaten mit Lieferengpässen bei verschiedenen Medikamenten zu kämpfen. „Die Krankenhäuser müssen teilweise auf alternative Präparate zurückgreifen, um ihre Patienten zu versorgen“, sagte die Vorsitzende des Landesverbands deutscher Krankenhausapotheker Rheinland-Pfalz, Ulrike Ott. Im Bundesgesundheitsministerium liefen daher Gespräche über ein mögliches Melderegister für Arzneimittel-Lieferengpässe.
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