Neue Datenbank zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln
Berlin – Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) stellt ab morgen ein Register über Lieferengpässe bei Arzneimitteln öffentlich zur Verfügung. Ziel ist, Ärzten und Apothekern durch rechtzeitige Informationen bei Lieferenpässen die Möglichkeit zu geben, alternative Therapien zu planen.
Im Register werden nicht alle Arzneimittel aufgeführt, sondern nun Onkologika, Antibiotika, Notfallarzneimitteln und Medikamente, die im Zusammenhang mit Operationen nötig sind. Als Lieferengpass gilt dabei eine voraussichtlich über zwei Wochen hinausgehende Unterbrechung der Arzneimittelauslieferung.
Die pharmazeutischen Unternehmer und Großhändler haben nach Paragraf 52b des Arzneimittelgesetzes den gesetzlichen Auftrag, eine angemessene und kontinuierliche Bereitstellung von Arzneimitteln sicherzustellen. Sie sind jetzt – zunächst auf freiwilliger Basis – aufgefordert, Informationen über Lieferengpässe mitzuteilen.
Das BfArM hatte nach mehreren Gesprächen mit Vertretern der pharmazeutischen Unternehmen, des Großhandels sowie der Ärzte- und Apothekerschaft beschlossen, das Register einzurichten. Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat sich in diesem Jahr bereits für Maßnahmen gegen Lieferengpässe bei Arzneimitteln eingesetzt.
Ein ähnliches Register der amerikanischen Gesundheitsbehörde konnte in den USA dazu beitragen, die Versorgungsengpässe deutlich zu reduzieren. In Deutschland werden im Durchschnitt 4,5 Millionen Arzneimittelpackungen pro Tag abgegeben.
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