Politik

Lob von Spahn, Kritik von Lauterbach für das DFL-Rückkehrkonzept

  • Donnerstag, 6. August 2020
/picture alliance, Guillaume Horcajuelo
/picture alliance, Guillaume Horcajuelo

Berlin – Als „sehr, sehr gut“ hat Bundesgesundheitsmininster Jens Spahn (CDU) heute das Rückkehrkonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für Fans in Stadien nach Monaten des Einlassverbots wegen der Coronapandemie bezeichnet.

Zum Konzept habe es seitens der DFL auch Austausch mit dem BMG und dem Robert Koch-Institut (RKI) gegeben, sagte Spahn heute bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die enthaltenen Maßnahmen zur Nachverfolgung von Infektionsketten seien „beispielhaft“.

Allerdings, so Spahn einschränkend, bleibe abzuwarten, ob und inwieweit sich das Kon­zept in gelebte Realität umsetzen lasse. Dies müsse zunächst mit den Behörden vor Ort abgestimmt werden. Offen seien beispielsweise bestimmte Fragen nach der sicheren Ausgestaltung der An- und Abreise. „Entscheidend ist auf dem Platz“, betonte der Minis­ter.

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat das Konzept der DFL hingegen scharf kritisiert. Der Vorstoß der DFL sei „überhaupt nicht angemessen“, sagte der Politiker in der Sendung „Maischberger – Die Woche“.

Das Konzept sei nicht sicher, weil niemand eine sichere An- und Abreise der Fans garan­tieren könne. Lauterbach mahnte, dass sich Deutschland am Anfang einer zweiten Welle befinde. „Die Kinder müssen mit Masken unterrichtet werden und da macht man sich Gedanken, vor 25.000 Leuten Fußball zu spielen“, erklärte er weiter.

Es gebe zudem keinen Anlass, zusätzliche Fälle durch Fußballfans zu riskieren, schrieb er im Vorfeld der Sendung gestern Abend auf Twitter. „Wir können uns nur begrenzt Hot­spots leisten“.

Die DFL-Mitgliederversammlung hatte vorgestern mehrheitlich, aber nicht einstimmig, für den Fall der Fanrückkehr ein Alkoholverbot sowie die Streichung der Stehplätze bis zum 31. Oktober beschlossen.

Bis zum Jahresende sollen zudem keine Gästetickets verteilt werden und diverse Maß­nah­men getroffen werden, die eine Nachverfolgung von Infektionsketten möglich machen sollen.

dpa/aha

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