Lübecker Arbeitsgruppe untersucht Entwicklungsauffälligkeiten bei Kindern

Lübeck – Ein Wissenschaftlerteam der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck (UKSH), will zusammen mit anderen Partnern spontane Bewegungsmuster von Säuglingen im Alter von drei bis fünf Monaten analysieren. Hintergrund ist, dass auffällige Bewegungsmuster im Säuglingsalter ein Hinweis auf neurologische Störungen sein können.
Die Arbeitsgruppe will dazu eine Smartphone-App entwickeln und evaluieren, die Bewegungsmuster des Säuglings strukturiert aufzeichnet. Ein Team aus dem Lübecker Institut für Medizinische Informatik um den Studienleiter Marcin Grzegorzek entwickelt zudem Algorithmen, welche die Aufzeichnungen und weitere Daten verarbeiten und automatisch diagnostisch einschätzen sollen.
„Insbesondere bei Kindern mit Risikofaktoren während der Schwangerschaft der Mutter, bei der Geburt oder in den ersten Lebenswochen sind die Eltern und behandelnden Ärzte besorgt, dass sich Auffälligkeiten in der Entwicklung zeigen. Die Untersuchung von Bewegungsmustern bei Säuglingen kann diese Ängste nehmen und Ärzte dabei unterstützen, frühzeitig passende Therapiemaßnahmen zu ergreifen, aber auch unnötige Interventionen zu vermeiden“, erläutert Ute Thyen, ebenfalls Studienleiterin vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck.
Im „ScreenFM”-Projekt arbeiten Wissenschaftler des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, der Universität zu Lübeck sowie Industriepartner zusammen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Vorhaben mit 1,5 Millionen Euro.
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