Luftröhrenschnitt: Risiko für letale Komplikationen
Köln – Ein Luftröhrenschnitt kann mit fatalen Komplikationen für den Patienten verbunden sein. Eckard Klemm und Andreas Nowak haben die Ursachen und die Häufigkeit von Todesfällen infolge dieses Eingriffs untersucht. Die Ergebnisse ihrer Nachforschungen stellen sie in der aktuellen Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes vor (Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 273–9).
Für ihre Analyse haben die Autoren Publikationen der letzten 25 Jahre zu dem Thema ins Visier genommen. Dabei werteten sie sowohl die Angaben zur offen chirurgischen (OCT) als auch zur perkutanen dilatativen Tracheotomie (PCT) aus. Von etwa 25.000 beschriebenen Luftröhrenschnitten waren rund 16.800 PCT und rund 8.000 OCT. Insgesamt wurden 352 Todesfälle berichtet. Für beide Verfahren war die Häufigkeit der Todesfälle ähnlich (OCT: 0,62 Prozent, 95-%-Konfidenzintervall: 0,47–0,82; PCT: 0,67 Prozent, 95-%-Konfidenzintervall: 0,56–0,81). Die häufigsten Todesursachen in Bezug auf die jeweiligen Gesamtzahlen waren Blutungen, Probleme am Atemweg und der nicht korrekte Verlauf eingebrachter Instrumente.
Luftröhrenschnitte gehören zu den häufigsten Eingriffen bei beatmeten Patienten der Intensivmedizin. Schätzungen zufolge sterben allein in den USA jährlich etwa 500 Patienten infolge einer Tracheotomie oder leiden an dauerhaften Behinderungen. Ein sorgfältiges Training unter Anleitung erfahrener Mediziner und die Anwendung der „Surgical Safety Checklist“ der WHO, so die Autoren, können dabei helfen, Trachotomie-assoziierte Todesfälle zu vermeiden.
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