Lunapharm-Skandal: Erst Hälfte der neuen Inspektoren eingestellt

Potsdam – Nach dem Lunapharm-Skandal um möglicherweise gestohlene Krebsmedikamente aus Griechenland kommt eine Verstärkung der Arzneimittelaufsicht in Brandenburg nur langsam voran. Von den zwölf zusätzlichen Stellen im zuständigen Landesamt und im Ministerium sei bislang nur etwa die Hälfte besetzt, berichtete Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) gestern im Gesundheitsausschuss des Landtags.
Das Landesamt verfüge nun über neun Apotheker, von denen einige aber noch die Inspektorenausbildung durchlaufen müssten. Brandenburg bekäme derzeit jedoch Amtshilfe aus Bayern, um die notwendigen Inspektionen durchführen zu können.
Im November des vergangenen Jahres hatte die Ministerin erklärt, sie wolle die Stellen bis zum Jahresende besetzen. Es gebe jedoch auf dem Arbeitsmarkt keine arbeitslos gemeldeten Inspektoren, sagte sie im Ausschuss. Daher habe man sich entschlossen, Apotheker selbst auszubilden. Zudem werde seit Anfang des Jahres Amtshilfe aus anderen Bundesländern angefordert.
Das Ministerium hatte dem Brandenburger Unternehmen Lunapharm, das möglicherweise mit illegalen Krebsmedikamenten gehandelt haben soll, vorgestern die Herstellung von Arzneimitteln und den Handel damit untersagt.
Lunapharm habe nicht die notwendigen Unterlagen zu einer neuen Erteilung der Genehmigung beigebracht, erklärte Karawanskij zur Begründung. Bis zum 6. Februar ruht auch die Großhandelserlaubnis. Dann soll darüber erneut entschieden werden.
Ein Sprecher von Lunapharm hatte angekündigt, gegen die Verbote des Ministeriums Widerspruch einzulegen. Man dringe auf eine gerichtliche Klärung aller Punkte.
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