Lungenärzte begrüßen Leopoldinaempfehlung zu Luftschadstoffen

Berlin – Deutschland sollte sich weiter bemühen, die Schadstoffbelastung in der Außenluft weiter zu senken. Zu diesem Schluss kam gestern eine Arbeitsgruppe der Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften in einer Stellungnahme. Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) stellte sich heute hinter die Leopoldina. Die Stellungnahme bringe „endlich wieder Sachlichkeit in die entgleiste polarisierende Schadstoffdebatte“, sagte Klaus F. Rabe, DGP-Pastpräsident.
Gut sei auch die Forderung der Leopoldina, von der Fokussierung auf Stickoxide abzurücken, sagte Michael Pfeifer, der im März turnusgemäß das Amt des DGP-Präsidenten übernommen hat. „Wir haben es in der Außenluft immer mit einem Gemisch aus Schadstoffen zu tun: Eine isolierte Betrachtung der einzelnen Komponenten ergibt kein realistisches Bild der tatsächlichen gesundheitlichen Auswirkungen.“
Die Leopoldina weist zudem darauf hin, dass Stickoxide nicht die gefährlichsten Schadstoffe sind: Feinstäube, vor allem die ultrafeinen Partikel, die tief in die Lunge eindringen können, seien nach bisherigem Kenntnisstand viel schädlicher. Hier sei eine weitere Absenkung der Grenzwerte geboten. Von besonderer Wichtigkeit sei es, den Ausstoß von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid zu verringern.
„Luftschadstoffe beeinträchtigen vor allem labile Patientengruppen, also Kinder, Ältere und chronisch kranke Menschen“, betonte Claus Vogelmeier, Vorsitzender der Deutschen Lungenstiftung. „Dies muss bei der Festlegung der Grenzwerte berücksichtigt werden.“
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