Malaria bleibt häufigste Krankheit bei Flüchtlingen
Genf – Malaria ist ungeachtet der Coronapandemie im Jahr 2020 die häufigste Krankheitsursache unter Flüchtlingen weltweit geblieben. Laut dem gestern veröffentlichten Gesundheitsbericht des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR war eine Malariainfektion für 20 Prozent aller registrierten Krankheitsfälle verantwortlich, gegenüber 17 Prozent im Vorjahr.
Die Pandemie erhöhte hingegen die psychische Belastung für Flüchtlinge, hauptsächlich wegen des eingeschränkten Zugangs zu Hilfsleistungen.
Laut dem Bericht waren Erkrankungen der oberen Atemwege mit 19 Prozent der zweithäufigste Grund für medizinische Behandlungen, gefolgt von Erkrankungen der unteren Atemwege (sechs Prozent) und nicht ansteckenden Krankheiten sowie Durchfallerkrankungen (je vier Prozent).
Unter den rund 4,7 Millionen Flüchtlingen, die ärztliche Beratung in Anspruch nahmen, verzeichnete das UNHCR 41.400 Coronafälle; 401 Personen starben. Es sei aber mit einer hohen Dunkelziffer bei Erkrankten wie bei Todesfällen zu rechnen, heißt es in dem Bericht.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk versucht nach eigenen Angaben medizinische Hilfe für 16,5 Millionen Flüchtlinge in 50 Ländern sicherzustellen. Dabei arbeitet es mit 150 Nichtregierungsorganisationen und den nationalen Gesundheitssystemen zusammen.
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