Ausland

Mangel an Gesundheits­fachkräften kostet weltweit Menschenleben

  • Mittwoch, 31. Mai 2023
/picture alliance, Xinhua News Agency, Sui Xiankai
/picture alliance, Xinhua News Agency, Sui Xiankai

Peking – Der Fachkräftemangel bei Ärzten, Krankenpflegekräften, Hebammen und anderen könnte in engem Zusammenhang mit höheren Sterblichkeitsraten stehen. Dies gilt besonders für vernachlässigte Tropenkrank­heiten, Malaria, Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen, Diabetes und Nierenkrankheiten, wie eine Analyse aus 172 Ländern, die im British Medical Journal erschienen ist (DOI: 10.1136/bmj-2022-073043) zeigt.

Die chinesische Arbeitsgruppe nutzte unter anderem Daten aus der Global Burden of Disease Study 2019 und Statistiken der Vereinten Nationen, um den Zusammenhang zwischen dem Gesundheitspersonal und allen Todesursachen sowie bestimmten Todesursachen in 172 Ländern und Gebieten zu umreißen.

Danach stieg das Gesundheitspersonal pro 10.000 Einwohner weltweit von 56 im Jahr 1990 auf 142,5 im Jahr 2019. Das Personal ist aber ungleich verteilt und konzentriert sich stärker auf Länder und Gebiete mit höhe­rer Bildung, Gesundheit und Einkommen.

So hat etwa Schweden laut Studie das meiste Gesundheitspersonal pro Kopf, nämlich 696,1 pro 10.000 Ein­wohner, während Äthiopien und Guinea mit 13,9 beziehungsweise 15,1 Arbeitskräften pro 10.000 Einwohner weniger als ein Neuntel des weltweiten Niveaus an Gesundheitspersonal aufwiesen.

Das Risiko, an Darminfektionen, vernachlässigten Tropenkrankheiten und Malaria, Diabetes und Nierenkrank­heiten sowie an Schwangerschafts- und Geburtsstörungen zu sterben, war in Ländern und Gebieten mit einer niedrigen oder der niedrigsten Dichte an Gesundheitsfachkräften zwischen zwei und 5,5 Mal höher als in Regionen mit der höchsten Dichte an Gesundheitsfachkräften.

Die Arbeitsgruppe weist darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, die per se die Ursa­chen nicht klärt. Dennoch halten sie ihre Resultate für bedeutsam.

„Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, die Finanzierung des Gesundheitswesens auszuweiten und eine auf Gerechtigkeit ausgerichtete Politik für das Gesundheitspersonal zu entwickeln, um die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit unzureichendem Personal zu verringern“, schreiben sie.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung