Manipulation bei Cannabisbefragung festgestellt

Frankfurt am Main – Eine Befragung von Frankfurter Bürgern zum Thema Cannabis ist nach Angaben des Drogendezernats von Unbekannten manipuliert worden. Unter den 3.001 beantworteten Rücksendungen von befanden sich vermutlich 350 „sehr clever gemachte“ Kopien, räumte die Stadt gestern ein.
Für die Befragung des Drogereferats in Zusammenarbeit mit dem Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) in Hamburg waren 10.000 Frankfurter zufällig ausgewählt und angeschrieben worden. Antworten konnten per E-Mail oder Post zurückgeschickt werden.
Bei Online-Antworten wurde wegen individueller Zugangslinks eine Mehrfachteilnahme ausgeschlossen. Bei der Rücksendung der Fragebögen per Post gab es, wie sich nun herausstellte, die Möglichkeit zur Manipulation.
Nach Angaben der Stadt waren offenbar Medienvertreter mit einem Bekennerschreiben auf die Manipulation aufmerksam gemacht worden und sprachen die Fälschung am Samstag beim zweiten Frankfurter Cannabisgespräch an. Dort sollten eigentlich die Ergebnisse der Befragung vorgestellt werden.
Eine Überprüfung der 1.925 per Post zurückgesandten Fragebögen beim ISD entlarvte dann Fälschungen, die den Angaben zufolge mit bloßem Auge kaum zu erkennen waren. Sie wurden schließlich aufgrund einer minimal veränderten Grauschattierung des Hintergrundes einiger Fragenbereiche als Kopien erkannt – und einem fehlenden Graustrich über dem Logo der Stadt Frankfurt.
Die Befragung mit den mehr als 2.500 „echten“ Antworten bleibt nach Überzeugung des Drogenreferats dennoch repräsentativ. Nach einer erneuten Prüfung sollen die Fragebögen nochmals ausgewertet werden.
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