Arzt in Baden-Württemberg soll rechtswidrig Cannabis an Patienten gegeben haben

Mannheim – Ein Arzt soll in Baden-Württemberg widerrechtlich Cannabis an Patienten abgegeben haben. Zwischen Anfang 2022 und Mai dieses Jahres soll der Mediziner in mindestens fünf Fällen Patienten auf deren Wunsch hin und ohne tatsächliche medizinische Gründe wiederholt Rezepte zum Bezug von Betäubungsmitteln verschrieben haben, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Mannheim gestern mitteilten.
Dafür soll der in Weinheim ansässige Arzt pro Patient regelmäßig mindestens 1.500 Euro erhalten haben. Zudem soll der Tatverdächtige in drei der fünf Fälle zumindest billigend in Kauf genommen haben, dass die Patienten das medizinische Cannabis zumindest zum Teil an eine Vielzahl unbekannter Abnehmer gewinnbringend weiterverkauften.
Polizisten nahmen den Mann am Montag in seiner Praxis fest. Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung seiner Praxis und der Privaträume wurden 49 Gramm Ecstasy und mehr als 500 mutmaßliche LSD-Trips sowie zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt. Ein Haftbefehl gegen den Mediziner wurde in Vollzug gesetzt.
Bereits im Oktober hatte das zuständige Regierungspräsidium das Ruhen der Approbation des Tatverdächtigen angeordnet. Deshalb wird dem Mann neben unerlaubtem gewerbsmäßigem Verschreiben und dem Besitz von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge auch eine unerlaubte Ausübung der Heilkunde vorgeworfen.
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