Ärzteschaft

Marburger Bund fordert Aufbau weiterer Intensivkapazitäten

  • Dienstag, 20. Oktober 2020

Berlin – Der Marburger Bund (MB) hat die Bundesländer aufgefordert, sich noch stärker auf die Versorgung von COVID-19-Patienten einzustellen und die entsprechenden Ressourcen aufzubauen.

„Bei weiter steigenden Infektionszahlen im aktuellen Ausmaß müssen auf Ebene der Länder Vorkehrungen für den Fall einer zunehmenden Auslastung von Intensivkapazitäten getroffen werden. Dies gilt umso mehr, als dass die bisherige Freihaltepauschale für Kranken­hausbetten zum 30. September ausgelaufen ist“, sagte die erste Vorsitzende des MB, Susanne Johna. Wichtig sei, dass COVID-19-Patienten bestmöglich versorgt würden und gleichzeitig die normale Krankenhausversorgung möglichst umfangreich sichergestellt sei.

„Die Entwicklung der vergangenen vier Wochen deutet darauf hin, dass je nach Alter etwa sechs Prozent der Neuinfizierten eine Krankenhausbehandlung benötigen. Da inzwischen auch ein leichter Anstieg der COVID-19-Fälle in der älteren Bevölkerung zu verzeichnen ist, wird leider auch die Anzahl an schweren Verläufen zunehmen“, sagte Johna.

Nötig ist laut dem MB ein regional und zeitlich gestaffeltes System: „Ich halte ein gestuftes Vorgehen für sinnvoll, bei dem klar definiert ist, ab welchem Patientenaufkommen auf Normal- und Intensivstation jeweils zusätzliche Behandlungskapazitäten zur Verfügung gestellt werden müssen. Parallel zum Bettenausbau müssen planbare Eingriffe verschoben werden, auch um Personal anders einsetzen zu können“, erläuterte Johna.

Sinnvoll sei zudem, dass ein Krankenhaus der Maximalversorgung oder eine Universi­tätsklinik regional die Koordinierung und Steuerung übernehme.

Ein „neuralgischer Punkt“ der Versorgung ist laut dem MB der Personalmangel, insbesondere in der Intensivpflege. Daher sei es wichtig, Ärzte sowie die Pflegenden insbesondere von bürokratischen Aufgaben freizustellen, um einer Überlastung des Personals entgegen­zuwirken, so die MB-Vorsitzende.

hil

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