Ärzteschaft

Marburger Bund fordert sechs Prozent mehr Gehalt für Ärzte an Helios-Kliniken

  • Donnerstag, 24. Januar 2019
/Stockfotos-MG, stockadobecom
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Berlin – Der Marburger Bund (MB) fordert in den Tarifverhandlungen mit Helios sechs Prozent mehr Gehalt für die Ärzte in den Häusern des Klinikkonzerns. Wichtig sind der Ärztegewerkschaft außerdem finanzielle Verbesserungen bei der Arbeit zu ungünstigen Zeiten.

„Durch die grundsätzliche Einführung eines privilegierten, besser bezahlten Zeitraums ab 17 Uhr soll erreicht werden, den besonderen Belastungen der Arbeit in dieser Zeit gerecht zu werden“, teilte der MB mit. Der neue Tarifvertrag soll nach den Vorstellungen des MB für ein Jahr gelten.

Außerdem fordert der MB von Helios eine rechtsverbindliche Vereinbarung, die sicherstellt, dass der Tarifvertrag nicht aufgrund des Tarifeinheitsgesetzes verdrängt werden kann. Besonders problematisch ist für den MB in diesem Zusammenhang der Paragraf 4a des Tarifvertragsgesetzes. „Zur Sicherung der Schutzfunktion, Verteilungs­funktion, Befriedungsfunktion sowie Ordnungsfunktion von Rechtsnormen des Tarifvertrags werden Tarifkollisionen im Betrieb vermieden“, heißt es dort.

„Soweit sich die Geltungsbereiche nicht inhaltsgleicher Tarifverträge verschiedener Gewerkschaften überschneiden (kollidierende Tarifverträge), sind im Betrieb nur die Rechtsnormen des Tarifvertrags derjenigen Gewerkschaft anwendbar, die zum Zeitpunkt des Abschlusses des zuletzt abgeschlossenen kollidierenden Tarifvertrags im Betrieb die meisten in einem Arbeitsverhältnis stehenden Mitglieder hat (Mehrheitstarifvertrag)“, heißt es in dem Paragrafen außerdem. 

Der MB und die Vertreter der Helios-Arbeitgeberseite treffen sich am 14. Februar 2019 zur zweiten Verhandlungsrunde.

Der MB verhandelt im Augenblick auch für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern. Hier fordert die Ärztegewerkschaft fünf Prozent mehr Gehalt bei einer einjährigen Vertragslaufzeit, die tarifvertragliche Gleichstellung der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst sowie eine Entlastung der Mediziner.

Die Gewerkschaft will unter anderem eine exakte Erfassung der Arbeitszeit und die Einführung von Höchstgrenzen für Bereitschaftsdienste und vor allem Nachtdienste erreichen. Am 20. und 21. Februar gehen diese Verhandlungen weiter.

hil

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