Marburger Bund fordert Zuckersteuer auf besonders süße Getränke

Osnabrück – Als Maßnahme gegen die Volkskrankheit Diabetes plädiert der Marburger Bund (MB) für eine Zuckersteuer auf besonders süße Getränke.
Die Einführung einer solchen Steuer auf Softdrinks sei „das Mindeste“, was die Bundesregierung zur Bekämpfung des übermäßigen Zuckerkonsums tun könne, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Susanne Johna, der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Oberhalb von fünf Gramm Zucker pro hundert Milliliter sollte ihrer Meinung nach „eine empfindliche Steuer fällig werden“. Sie verstehe nicht, warum sich die Regierung so schwer damit tue, eine wirksame Strategie gegen den extremen Zuckerkonsum auf den Weg zu bringen.
Johna verwies auf das Beispiel Großbritannien. Selbst die bei staatlichen Eingriffen sehr zurückhaltenden Briten hätten eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke.
Der Verzicht auf solche Getränke beuge wirksam Fettleibigkeit, Karies und anderen Gesundheitsproblemen vor, betonte die Marburger-Bund-Chefin.
Für andere Lebensmittel forderte sie „eine klare Kennzeichnung des Zuckeranteils und keine Irreführung der Verbraucher, wie wir sie jetzt immer noch haben“.
Eine von der Großen Koalition geplante nationale Diabetesstrategie liegt derzeit auf Eis. Union und SPD konnten sich bislang nicht auf entsprechende Maßnahmen einigen.
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