Marburger Bund Hessen gegen Strafgebühr in der Notaufnahme

Frankfurt am Main – Die Forderung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen nach einer Kontaktgebühr für den Besuch in der Notaufnahme ist heute auf Kritik gestoßen. „Wir sind entschieden gegen eine Strafgebühr für Patienten, die eine Notaufnahme zu Praxisöffnungszeiten oder zur Dienstzeit des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes aufsuchen“, sagte Susanne Johna, Landesverbandsvorsitzende des Marburger Bundes Hessen.
Eine solche Gebühr sei sinnlos, mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden und treffe die Falschen. Johna verwies darauf, dass die niedergelassenen Ärzte selbst jahrelang gegen die Praxisgebühr gekämpft hätten, weil sie ineffizient und mit einem hohen Arbeitsaufwand verbunden gewesen sei. Sie habe damals zu keinen nachhaltigen Veränderungen des Patientenverhaltens geführt.
Johna bezeichnete es als sinnvoll, die Notaufnahmen von Patienten zu entlasten, die die Ressourcen eines Krankenhauses nicht brauchten. „Deswegen beteiligt sich der Marburger Bund beispielsweise auch aktiv an der Entwicklung von Ersteinschätzungssystemen zur Lenkung von Patienten in der ambulanten Notfallversorgung“, erklärte sie.
Die eingeleiteten Kampagnen der KVen, beispielsweise zur Bereitschaftsdienstnummer 116117, sorgten bereits langsam dafür, dass Veränderungen stattfinden und die Zahl der ambulanten Patienten in den Notaufnahmen insgesamt leicht zurückgehen.
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