Marburger Bund von Tarifverhandlungen mit Helios enttäuscht
Berlin – Der Marburger Bund (MB) ist enttäuscht vom Verlauf der Tarifverhandlungen mit der Helios Kliniken GmbH. Streitpunkt ist, wie Helios das kommunale Ärzte-Tarifrecht übernehmen könnte, ohne dass den Ärzten dabei Nachteile entstehen. „Bei den Arbeitgebern ist im Augenblick keine Bereitschaft erkennbar, zu erwartende Einbußen im Hinblick auf Bereitschaftsdienste, Nachtdienste und Überstunden, insbesondere auch bei Teilzeitbeschäftigen, durch entsprechende Regelungen abzufangen“, sagte Christian Twardy, Verhandlungsführer des MB.
Die von Helios stets bemühte Aussage, dass durch die Anwendung des Tarifrechtes TV-Ärzte/VKA kein Arzt schlechter gestellt werden solle, scheine sich damit als unzutreffend zu erweisen, kritisierte er. Der MB hat bisher mit Helios in vier Verhandlungsrunden die Übernahme des TV-Ärzte/VKA beraten.
Würden bei der Anwendung des TV-Ärzte/VKA Besitzstände aus dem bestehenden Helios-Tarifvertrag nicht abgesichert, hätte dies laut dem MB wegen der teilweise unterschiedlichen Systematik bei Zuschlägen und Bereitschaftsdiensten erhebliche finanzielle Einbußen für die Ärzte zur Folge.
„Solche Regelungen zulasten der bei Helios beschäftigten Ärzte machen wir nicht mit. Wir haben Helios deshalb erklärt, die Verhandlungen zur Überleitung in das Tarifrecht des TV-Ärzte/VKA nur fortzusetzen, wenn die besitzstandswahrenden Voraussetzungen erfüllt werden. Ansonsten bleibt es bei Entgeltverhandlungen im bisherigen Tarifsystem“, stellte Twardy klar. MB und Klinikkonzern wollen ihre Verhandlungen im September fortsetzen.
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