Masern: Bayern startet neue Impfoffensive

München – In Bayern wird es ab Januar eine neue Impfoffensive gegen Masern geben. Das hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) heute angekündigt. „Die Zahl der Masernfälle in Bayern war zwar im Jahr 2016 sehr niedrig. Es ist aber wichtig, noch vorhandene Impflücken zu schließen“, sagte die Ministerin.
Sie betonte, es gehe nicht nur um den eigenen Schutz, sondern auch um das Allgemeinwohl. Vor allem müssten Säuglinge und Menschen mit geschwächtem Immunsystem geschützt werden, die selbst nicht geimpft werden könnten. Das sollten auch Impfgegner bedenken. Huml verwies darauf, dass die hochansteckende Krankheit, einen sehr schweren Verlauf nehmen könne. „In vielen Fällen ist sogar ein Krankenhausaufenthalt nötig. Es kann zu gravierenden gesundheitlichen Spätfolgen kommen. Nur wer geimpft ist, schützt sich und andere“, erklärte die CSU-Politikerin.
Ab Mitte Januar soll laut Huml in Bayern wieder der Kino-Spot mit „Masern – keine harmlose Kinderkrankheit“ gezeigt werden. Der Film wird auch auf Bildschirmen in Bahnhöfen und Einkaufszentren zu sehen sein. Damit wolle man die bayerischen Gesundheitsämter bei regionalen Aktionen wie Informationsveranstaltungen und Impfberatungen vor Ort unterstützen, heißt es aus dem Ministerium.
Demzufolge ist es in den vergangenen elf Jahren gelungen, bayernweit die Zahl der zweimal gegen Masern geimpften Kinder deutlich zu steigern – und zwar um 47 Prozentpunkte auf über 91 Prozent. Das zeigten die Schuleingangsuntersuchungen. Laut Ministerium gibt es in Bayern allerdings ein deutliches Nord-Süd-Gefälle bei den Impfquoten der einzuschulenden Kinder. Kinder in den südlichen Landkreisen Bayerns seien seltener gegen Masern geimpft.
Huml machte zudem deutlich, dass aber auch alle Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind, ihren Impfausweis überprüfen sollten. Nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft ist, besitze einen vollständigen Schutz.
Bis zum 27. Dezember 2016 sind in Bayern 33 Masernfälle gemeldet worden. Das ist der niedrigste Stand seit 2004. Im Vorjahr hatte es im gleichen Zeitraum 164 Fälle gegeben.
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