MB Niedersachsen gegen Profitorientierung im Gesundheitswesen

Hannover – Der Marburger Bund Niedersachen fordert strukturelle Verbesserungen des Gesundheitssystems. Die Ärztegewerkschaft ruft dazu auf, die Petition „Keine Profite mit Krankenhäusern“ der Initiative Bunte Kittel zu unterstützen.
„Medizin muss wieder vor Ökonomie kommen“, machte Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen, deutlich. Deshalb müsse ein Verbot oder eine Begrenzung von Gewinnabschöpfungen durch private Krankenhausträger geprüft werden.
„Das Gesundheitssystem muss den Interessen der Patientinnen und Patienten und der Gesamtbevölkerung gleichermaßen dienen – und nicht den kommerziellen Interessen der Gesundheitswirtschaft“, mahnte Wollenberg, der auch Mitglied im Kammervorstand der Ärztekammer Niedersachsen ist.
Der Marburger Bund Niedersachsen unterstütze daher gern die Initiative Bunte Kittel und rufe dazu auf, ihre Petition zur Abkehr von der Profitorientierung im Gesundheitssystem mitzuzeichnen.
Unter den gegebenen Umständen seien viele Kollegen nicht mehr bereit im Gesundheitswesen zu arbeiten, da sie dauerhaft schlechte Arbeitsbedingungen vorfänden, betonte Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender der Ärztevereinigung. Eine Mitgliederbefragung des Marburger Bundes Niedersachsen hatte dies vor gut einem Jahr bestätigt.
Bereits Ende November 2020 hatte der Marburger Bund Niedersachsen in seinen Thesen zu den Lehren aus der Coronapandemie unter anderem gefordert, das niedersächsische Gesundheitssystem neu zu denken und das DRG-System abzuschaffen.
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