Politik

Mecklenburg-Vor­pommern treibt Kauf von Sputnik V nicht weiter voran

  • Mittwoch, 18. August 2021
/picture alliance, Sputnik, Alexandr Kryazhev
/picture alliance, Sputnik, Alexandr Kryazhev

Schwerin – Mecklenburg-Vorpommern hat seine Pläne zum Ankauf des russischen Coronaimpfstoffes Sputnik V nach langem Zögern nun doch auf Eis gelegt. Statt des Kabinetts befasste sich die Runde der Staatssekretäre mit dem Thema.

In einer Sondersitzung kamen diese überein, den Vorgang „ruhend“ zu stellen, damit keine weiteren Kosten entstehen. Das geht aus dem Protokoll der Beratung hervor, aus dem heute zunächst der NDR zitierte. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums flossen zur Anbahnung des Geschäfts bislang 21.500 Euro an eine Anwaltskanzlei, die im Auftrag des Landes tätig war.

Im April hatte die Landesregierung entschieden, sich angesichts des damals noch eher spärlichen Nach­schubs an Impfstoffen die Option zum Kauf von einer Million Impfdosen Sputnik V zu sichern.

Auf die Pläne angesprochen, verwies Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gestern darauf, dass die Zulassung für den russischen Impfstoff durch die europäische Arzneimittelbehörde weiterhin nicht vorliege.

„Deswegen steht eine solche Option für uns derzeit auch gar nicht im Raum“, sagte die Regierungschefin, ohne den zwischenzeitlichen Stopp der Ankaufpläne zu erwähnen.

Einer ihrer wichtigsten Berater in der Coronapandemie, der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger, hatte schon Anfang August vom Kauf des russischen Impfstoffs abgeraten. „Impfungen mit Sputnik V würde ich nicht empfehlen“, sagte er.

Zudem steht auch in Mecklenburg-Vorpommern inzwischen ausreichend Impfstoff der bereits zuge­lassenen Präparate bereit, ein Teil wurde bereits an den Bund zurückgegeben.

dpa

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