Ausland

Weltgrößter Impfstoffhersteller will Sputnik in Massen produzieren

  • Mittwoch, 14. Juli 2021
/picture alliance, TASS, Mikhail Metzel
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Neu Delhi/Moskau – Russland hat mit dem weltgrößten Impfstoffhersteller in Indien ein Abkommen über die Herstellung von mehr als 300 Millionen Dosen Sputnik V pro Jahr geschlossen. Die ersten Dosen soll­ten dort im September produziert werden, teilte der staatliche Direktinvestmentfonds Russlands RDIF gestern mit. Der weltgrößte Impfstoffhersteller Serum Institute stellt bereits Astrazeneca-Impfstoff her.

Bei der Auslieferung von Sputnik V hatte der Kreml bereits Lieferengpässe eingeräumt und nach weite­ren Möglichkeiten gesucht, um Lieferversprechungen an viele Länder einhalten zu können. Auch das Serum Institute hatte schon Probleme, Versprechen einzuhalten. Es sollte eigentlich Corona­impfstoff im großen Stil für ärmere Länder im Rahmen des UN-Impfprogramms Covax produzieren.

Allerdings gab es Hindernisse – unter anderem verhängte die indische Regierung einen Exportstopp für Coronaimpfstoffe, nachdem eine heftige zweite Welle unter anderem im Zusammenhang mit der Delta-Variante das Land erschütterte.

Wann Indien wieder Coronaimpfstoff exportiert, ist unklar. Bislang sind in dem Land rund fünf Prozent der mehr als 1,3 Milliarden Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Besonders auf dem Land gibt es eine verbreitete Impfskepsis.

Das Serum Institute solle die Sputnik-V-Dosen zunächst vorwiegend für den indischen Markt produzie­ren, sagte RDIF-Chef Kirill Dmitrijew bei einer Pressekonferenz gestern in Moskau. Er hoffe allerdings aber auch darauf, dass ein Teil der Dosen exportiert werden könne. In Indien ist Sputnik V zugelassen.

Russland wartet zurzeit auf eine vorläufige Zulassung des Vakzins durch die Weltgesundheitsorgani­sa­tion (WHO) und durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA). Gestern sagte Dmitrijew, dass er eine EMA-Zulassung aber erst im Herbst erwarte. Es gebe jedoch einen „sehr guten Fortschritt“ und einen „positiven Dialog“.

dpa

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