Vermischtes

Medikamenten­einnahme: Jeder Dritte wünscht mehr Beratung

  • Mittwoch, 1. Februar 2017

Berlin – Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich mehr fachliche Bera­tung für eine korrekte Einnahme von Medikamenten. Diese Unterstützung soll in erster Linie vom Arzt oder Apotheker kommen, wie aus einer Umfrage des Marktforschungs­unternehmen Nielsen im Auftrag des Bundes­verband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) unter 1.000 Befragten ab 15 Jahren hervorgeht.

Grafik BAH zur Medikamenteneinnahme
Grafik: Beratung bei der Medikamenteneinnahme /BAH

90 Prozent gaben demnach an, Ratschläge für die rich­tige Ein­nahme von ihrem Arzt erhalten zu wollen. 70 Pro­zent der Befragten nannten Apotheker, und 45 Pro­zent er­warten mehr Informationen in den Beipack­zetteln. 35 Prozent erklärten zudem, die Unterstützung sollte von Arzneimittelherstellern kommen, 27 Prozent nann­ten das Internet.

Geht es um die richtige Einnahme, speziell von rezept­pflichtigen Medikamenten, richten sich schon heute die meisten Menschen nach den Ver­ordnungen des Arztes (95 Pro­zent) und nach den Empfehlungen des Apothekers (70 Pro­zent). Immerhin noch 61 Pro­zent schauen in den Beipackzettel.

Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es vor allem bei der Frage, inwieweit die ei­ge­ne Erfahrung oder die von Freunden eine Rolle spielt beziehungsweise welchen Stel­len­wert man der Internetrecherche zuschreibt: Frauen richten sich häufiger nach ihren per­sönlichen Überzeugungen oder informieren sich bei Freunden und Bekannten. Männ­er dagegen recherchieren vergleichsweise öfter im Internet.

Im Übrigen wird bei leichten Erkrankungen generell eine fachliche Beratung in Apothe­ken unabhängig von der Art des Medikamentes gleichermaßen geschätzt: So finden so­wohl bei chemisch hergestellten als auch bei pflanzlichen sowie homöopathischen Prä­pa­­raten mehr als 80 Prozent der Befragten die fachliche Beratung durch einen Apothe­ker wichtig oder sogar sehr wichtig.

„Fast 90 Prozent der Bevölkerung möchten wenigstens in Grundzügen wissen, was ein Arzneimittel im Körper macht. Wir sollten daher Patienten ausführlicher als bisher über die therapeutische Wirkung und Wirkweise von Medikamenten aufklären“, sagte der stell­vertretende Hauptgeschäftsführer des BAH, Her­mann Kortland. Ein informierter Pa­tient erhöhe die Wahrscheinlichkeit der Therapietreue und damit die Chance auf eine schnelle Genesung.

may/EB

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