Medikamenteneinnahme: Jeder Dritte wünscht mehr Beratung
Berlin – Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland wünscht sich mehr fachliche Beratung für eine korrekte Einnahme von Medikamenten. Diese Unterstützung soll in erster Linie vom Arzt oder Apotheker kommen, wie aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmen Nielsen im Auftrag des Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) unter 1.000 Befragten ab 15 Jahren hervorgeht.

90 Prozent gaben demnach an, Ratschläge für die richtige Einnahme von ihrem Arzt erhalten zu wollen. 70 Prozent der Befragten nannten Apotheker, und 45 Prozent erwarten mehr Informationen in den Beipackzetteln. 35 Prozent erklärten zudem, die Unterstützung sollte von Arzneimittelherstellern kommen, 27 Prozent nannten das Internet.
Geht es um die richtige Einnahme, speziell von rezeptpflichtigen Medikamenten, richten sich schon heute die meisten Menschen nach den Verordnungen des Arztes (95 Prozent) und nach den Empfehlungen des Apothekers (70 Prozent). Immerhin noch 61 Prozent schauen in den Beipackzettel.
Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es vor allem bei der Frage, inwieweit die eigene Erfahrung oder die von Freunden eine Rolle spielt beziehungsweise welchen Stellenwert man der Internetrecherche zuschreibt: Frauen richten sich häufiger nach ihren persönlichen Überzeugungen oder informieren sich bei Freunden und Bekannten. Männer dagegen recherchieren vergleichsweise öfter im Internet.
Im Übrigen wird bei leichten Erkrankungen generell eine fachliche Beratung in Apotheken unabhängig von der Art des Medikamentes gleichermaßen geschätzt: So finden sowohl bei chemisch hergestellten als auch bei pflanzlichen sowie homöopathischen Präparaten mehr als 80 Prozent der Befragten die fachliche Beratung durch einen Apotheker wichtig oder sogar sehr wichtig.
„Fast 90 Prozent der Bevölkerung möchten wenigstens in Grundzügen wissen, was ein Arzneimittel im Körper macht. Wir sollten daher Patienten ausführlicher als bisher über die therapeutische Wirkung und Wirkweise von Medikamenten aufklären“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des BAH, Hermann Kortland. Ein informierter Patient erhöhe die Wahrscheinlichkeit der Therapietreue und damit die Chance auf eine schnelle Genesung.
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