Ärzteschaft

Medikationsplan: KBV fordert angemessene Bezahlung

  • Freitag, 19. August 2016

Berlin – Ab Oktober haben gesetzlich Krankenversicherte, die drei oder mehr Medika­men­te gleichzeitig erhalten, einen Anspruch auf einen Medikationsplan. Dieser soll nicht nur verordnungsfähige Arzneimittel aufführen, sondern auch OTC- beziehungs­weise frei­verkäufliche Arzneimittel. Die Kassen­ärztliche Bundesvereinigung (KBV) weist wieder­holt darauf hin, dass für die Ärzte damit ein erhöhter Aufwand verbunden ist, der auch ange­messen bezahlt werden muss.

„Wenn der Medikationsplan die Sicherheit der Arzneimitteltherapie erhöhen soll, muss er umfassend und verantwortungsvoll erstellt werden“, sagte die stellvertretende KBV-Vor­standsvorsitzende Regina Feldmann. Dafür müssten die Ärzte auch die Medikamente er­fragen und dokumentieren, die die Patienten sich in der Apotheke gekauft oder von an­deren Kollegen verordnet bekommen hätten. Zudem sollten die Patienten zu den Präpa­raten aufgeklärt und beraten werden, so Feldmann. „Das alles funktioniert nicht zwischen Tür und Angel.“

Aus Sicht der KBV ist der künftige Medikationsplan umfassender und nicht mit bislang von Ärzten individuell ausgestellten Plänen vergleichbar. Zudem müsse dieser ständig aktualisiert werden, um eine sichere Arzneimitteltherapie zu ermöglichen. „Für diese völlig neue Leistung müssen die Krankenkassen schon Geld in die Hand nehmen“, for­derte Feldmann.

Über die Honorare befinden sich KBV und GKV-Spitzenverband derzeit mitten in der Dis­kussion. Laut KBV liegen beide Seiten in ihren Vorstellungen aber noch weit ausein­an­der. Demnächst soll es ein Spitzengespräch zwischen Kassen und KBV geben. „Wenn wir uns nicht einigen können, dann muss wohl das Bundeschiedsamt einge­schal­tet werden“, kündigte Feldmann an.

EB

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