Medizin und Gesundheitswissenschaften stellen die meisten Forscher
Berlin – 47 Prozent des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen arbeitet in zwei Fächergruppen: 24 Prozent in der Humanmedizin beziehungsweise den Gesundheitswissenschaften, 23 Prozent in Mathematik und Naturwissenschaften. Erst danach folgen die Ingenieurwissenschaften mit 16 Prozent, die Rechts- ,Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 13 Prozent sowie die Sprach- und Kulturwissenschaften mit zwölf Prozent. Das geht aus dem neuen „Bundesbericht Wissenschaftlicher Nachwuchs“ (BuWiN) hervor.
Er liefert einmal pro Legislaturperiode Daten und Forschungsbefunde zum Bestand, zu Qualifikations- und Karrierewegen sowie zu den beruflichen Perspektiven Promovierender und Promovierter in Deutschland. Erstellt hat den Bericht ein unabhängiges wissenschaftliches Konsortium unter der Leitung des Instituts für Innovation und Technik, Berlin.
Laut dem Bericht sind die Wissenschaftler im Bereich Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften zu 51 Prozent Männer und zu 49 Prozent Frauen – allerdings über alle Karrierestufen gemittelt (Seite 99 des Berichtes). In den Jahren 2001 bis 2014 haben sich 11.796 Wissenschaftler im Bereich Humanmedizin / Gesundheitswissenschaften habilitiert. Die Schere zwischen Männern und Frauen öffnet sich hier deutlich: Im Jahr 2014 waren laut Report nur ein Viertel der Habilitanden in diesem Fachbereich Frauen.
Für den wissenschaftlichen Nachwuchs stellt es laut dem Bericht eine Herausforderung dar, dass akademische Karrieren vielfach mit mangelnder Planbarkeit, unsicheren Perspektiven und problematischen Beschäftigungsbedingungen einhergingen. Dies betreffe weniger die Promotionsphase als vielmehr die Qualifizierungsphase nach der Promotion.
Beim Thema Vereinbarkeit von Familie und akademischer Karriere sowie der Chancengerechtigkeit konstatiert die Expertenkommission, dass viele familienpolitische Maßnahmen der vergangeneen Jahre in die richtige Richtung wiesen, kritisiert aber, dass es insgesamt immer noch zu wenige Betreuungsmöglichkeiten gebe.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: