Mediziner klären an Schulen über Cannabis auf

Frankfurt am Main – Jugendliche über die Risiken von Cannabis aufzuklären – das ist das Ziel eines Präventionsprojekts mit dem Titel „Kiffen bis der Arzt kommt?“ Das Programm wurde von der Landesärztekammer (LÄK) Hessen entwickelt und soll von Ärztinnen und Ärzten an Schulen in ganz Hessen angeboten werden.
Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) bezeichnete die Initiative beim landesweiten Auftakt heute in der Frankfurter Wöhlerschule als „tolles Signal“. Die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachte Teillegalisierung von Cannabis war aus seiner Sicht hingegen „ein völlig falsches Signal“.
Auch LÄK-Präsident Edgar Pinkowski findet die Teillegalisierung „unverantwortlich und unbegreiflich“. Gerade unter Jugendlichen werde Cannabis oft verharmlost.
„Aber Cannabis ist nicht harmlos – ganz im Gegenteil.“ Bei Heranwachsenden seien die Gefahren besonders groß, weil das Gehirn erst mit Mitte 20 voll ausgereift sei. „Daher ist es besonders wichtig, frühzeitig über die möglichen Folgen aufzuklären.“ Das hessische Projekt sei bundesweit Vorreiter für die Präventionsarbeit, die im Bund nicht in Gang komme, so Pinkowski.
Vorbild für „Kiffen bis der Arzt kommt?“ ist ein Projekt namens „Hackedicht“ zum Thema Alkohol, das die Landesärztekammer bereits seit 2007 anbietet. Den Referenten stehen für Cannabisprävention zum Beispiel Arbeitsblätter, ein Kurzfilm, ein Quiz und eine „Suchtbrille“ zur Verfügung. Sie soll den Schülerinnen und Schülern einen Eindruck von den Wahrnehmungsstörungen unter Drogeneinfluss vermitteln.
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