Medizinische Versorgung im Südsudan in Gefahr
Juba – Die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Südsudan gefährden zunehmend auch die ärztliche Versorgung der Zivilbevölkerung. Seit sein Team vor fünf Tagen das Krankenhaus von Kodok im heftig umkämpften nördlichen Bundesstaat Upper Nile fluchtartig habe verlassen müssen, seien mindestens zwölf Patienten gestorben, teilte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Freitag mit. Mindestens 40 verwundete oder kranke Patienten seien dringend auf Hilfe angewiesen. Die fünf Mediziner des IKRK warten demnach in der Hauptstadt Juba auf eine Stabilisierung der Sicherheitslage in Kodok.
Der Südsudan hatte am Donnerstag den vierten Jahrestag seiner Unabhängigkeit vom Sudan begangen. Seit Dezember 2013 lässt allerdings ein blutiger Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem langjährigen Rivalen und früheren Stellvertreter Riek Machar den jungen Staat in Gewalt versinken. Zehntausende Menschen wurden seitdem getötet, rund die Hälfte der zwölf Millionen Einwohner ist nach UN-Angaben auf Hilfe zum Überleben angewiesen.
Den Bürgerkriegsparteien werden Gräueltaten und die Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten vorgeworfen. In dem gewaltsamen Konflikt zwischen den Ethnien werden zudem immer wieder Krankenhäuser zur Zielscheibe von Angriffen.
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