Ärzteschaft

Medizinstudierende gegen Erhöhung der Studienplatzzahlen

  • Mittwoch, 25. Januar 2023
/kasto, stock.adobe.com
/kasto, stockadobecom

Berlin – Nach dem Medizinischen Fakultätentag (MFT) hat sich auch die Bundesvertretung der Medizinstudie­renden in Deutschland (bvmd) gegen eine Erhöhung der Studienplatzzahlen im Fach „Humanmedizin“ ausge­sprochen.

„Es sollen in kürzester Zeit mehr Studienplätze geschaffen werden, was völlig unrealistisch und nicht umsetz­bar ist, da sich Raumkapazität und insbesondere die Zahl der Lehrtätigen nicht aus dem Nichts erhöhen las­sen”, sagte Alexander Schmidt, Bundeskoordinator für medizinische Ausbildung der bvmd.

Seit 2010 sei die Zahl der Medizinstudienplätze bereits um über 23 Prozent erhöht worden, „sodass bereits heute mit über 105.000 Studierenden die Grenzen vielerorts ausgereizt sind“, hieß es aus dem Verband.
Wich­tiger sind laut der bvmd vielmehr Investitionen in die Qualität der Lehre.

Ebenso sieht es der MFT: „Im internationalen Vergleich hat Deutschland weder zu wenige Ärztinnen und Ärzte noch zu wenige Studienplätze“, sagte dessen Präsident Matthias Frosch am 18. Januar. Deswegen sei es nicht nötig, die Zahl der Studienplätze zu erhöhen, betonte er.

Wichtiger ist dem MFT zufolge vielmehr eine Reform des Medizinstudiums, um dessen hohe Qualität zu be­wahren. Zum Beispiel müssten die künftigen Ärzte vermehrt auf eine alternde Gesellschaft, eine digitalisierte und vernetzte Medizin und die Arbeit in multiprofessionellen Teams vorbereitet werden. „Wir müssen auf Qualität statt Quantität setzen“, sagte Frosch.

Anderer Auffassung ist Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Er hatte wiederholt eine Aufsto­ckung gefordert. Nach seiner Ansicht fehlen rund 5.000 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin. Die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung sehen das ebenso.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung