Medizintechnikindustrie will bei MDK-Begutachtungen mitreden

Berlin – Die Industrie sollte bei der Begutachtung von stationären Leistungen mit Medizinprodukten durch die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDS/MDK) stärker eingebunden werden. Darauf pocht der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed). Nötig sei ein „strukturierter Dialog zwischen dem Medizinischen Dienst, den Anwendern und den Herstellern“, heißt es in einem Positionspapier des Verbandes.
Wichtig sei außerdem, die Begutachtungen transparenter zu gestalten und die Gutachter von MDS und MDK besser zu qualifizieren. Die Erfahrungen mit den stationären Prüfverfahren hätten gezeigt, dass „die notwendige Informationsgrundlage zur Begutachtung von Einzelfällen fachlich oftmals unzureichend und unvollständig sei“, formuliert der BVMed. Dies könne dazu führen, dass Leistungen ungerechtfertigt eingeschränkt oder verweigert würden, warnt der Verband.
Der BVMed erinnert an die im Koalitionsvertrag formulierte Absicht, die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung zu stärken, deren Unabhängigkeit zu gewährleisten und für bundesweit einheitliche und verbindliche Regelungen Sorge zu tragen.
Konkret spricht sich der Verband unter anderem für eine gesetzliche Fortbildungsverpflichtung für gutachterlich beschäftigte Ärzte beim MDK zur Absicherung der Gutachtenqualität aus. Außerdem sollten Hersteller bei bei Grundsatzgutachten und bei der Erarbeitung von Begutachtungsrichtlinien Stellungnahmen abgeben können.
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