Ärzteschaft

Mehr als 300 zusätzliche Ärzte versorgen Patienten in Sachsen

  • Freitag, 23. März 2018
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Dresden – In Sachsen waren im vergangenen Jahr 334 mehr Ärzte tätig als 2016. Darauf hat die Sächsische Landesärztekammer (SLÄK) hingewiesen. Demnach arbeiteten 17.637 Mediziner in der Patientenversorgung, 9.655 im stationären und 6.846 im ambulanten Bereich.

Darunter sind der Kammer zufolge 2.427 ausländische Ärzte aus 98 Nationen. Davon arbeiteten im vergangenen Jahr 1.803 Mediziner im stationären und 308 im ambulanten Bereich. Die meisten ausländischen Ärzte stammen aus der Tschechischen Republik (389), der Slowakei (278), aus Polen (249), Rumänien (180), der Russischen Föderation (154), Bulgarien (110), der Ukraine (110) und Ungarn (88). Die Anzahl der syrischen Ärzte hat sich in den letzten vier Jahren von 52 auf 223 mehr als vervierfacht.

SLÄK-Präsident Erik Bodendieck hat ausdrücklich betont, „dass viele Kliniken in Sachsen sehr froh über die Unterstützung durch ausländische Ärzte sind, da sonst manche Stationen nur eingeschränkt arbeiten könnten“. Positiv sieht er auch die 2016 eingeführte Fachsprachenprüfung für ausländische Ärzte. „Sie bietet die Chance, die sprachliche Qualifikation zu stärken und Fehler durch Missverständnisse zu vermeiden“, so Bodendieck. Ergänzend hält er berufsbegleitende Integrationskurse für sinnvoll, die viele Krankenhäuser in Sachsen bereits anbieten. Gute Medizin sei zu 90 Prozent gute Kommunikation, so der Präsident.

Der Kammer zufolge ist sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich ein zunehmender Trend zur Teilzeit zu beobachten. „Deshalb gibt es weiterhin einen Ärztebedarf trotz der steigenden Zahlen“, sagte Erik Bodendieck. Zudem sei in den letzten zehn Jahren im ambulanten Bereich die Zahl der Ärzte mit eigener Praxis von 5.759 auf 5.276 gesunken, die Zahl der in Niederlassung angestellten Ärzte von 477 auf 1.570 Ärzte dagegen gestiegen.

Bodendieck: „Dies zeigt, dass immer weniger Ärzte eine eigene Praxis übernehmen, sondern lieber als Angestellte in einer Praxis arbeiten möchten.“ Bedenklich sei dies vor allem für die ländlichen Bereiche. „Daher muss das von der Sächsischen Landesärztekammer initiierte Netzwerk ‚Ärzte für Sachsen’ weiterhin mit gezielten Maßnahmen Nachwuchs für den ambulanten Bereich gewinnen“, so der Kammerpräsident. Zudem müssten E-Health-Projekte entwickelt werden, die Ärzte in ihrer Tätigkeit unterstützen und zum Nutzen der Patienten entlasten.

hil/sb

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