Mehr als 500 Tote durch Krankenhauskeime in Berlin

Berlin – In Berlins Krankenhäusern sind in den vergangenen Jahren 534 Menschen an Krankenhauskeimen gestorben. Seit 2009 gab es insgesamt 3.482 Infektionen, wie aus einer Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine Anfrage des CDU-Abgeordneten Florian Graf hervorgeht. Medien hatten zuvor darüber berichtet.
Graf fordert einheitliche Qualitätsstandards bei der Bekämpfung von Krankenhauskeimen in allen Berliner Kliniken sowie engmaschige Kontrollen. „Davon ist Berlin leider im Moment noch weit entfernt“, so der Abgeordnete.
Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) verwies heute angesichts der Daten auf „die zahlreichen und intensiven Bemühungen der Berliner Krankenhäuser, Patientensicherheit, Hygiene und insbesondere den Schutz der Patienten vor nosokomialen Infektionen sicherzustellen“.
Die von den Krankenhäusern in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen hätten dazu geführt, dass die Infektionen mit dem häufigsten MRSA-Keim seit Jahren rückläufig seien und inzwischen unter dem europäischen Durchschnitt lägen, sagte BKG-Geschäftsführer Marc Schreiner. Bei den Infektionen insgesamt sei in den vergangenen Jahren kein wesentlicher Anstieg zu beobachten. Dennoch sei „jeder Einzelfall ein Fall zu viel“.
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