Zahl antibiotikaresistenter Keime in Niedersachsen rückläufig

Hannover – In niedersächsischen Krankenhäusern ist der Anteil des antibiotikaresistenten Bakteriums MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus) weiter zurückgegangen. Er betrug im vergangenen Jahr 14,4 Prozent, wie das niedersächsische Gesundheitsministrium in Hannover mitteilte. 2016 hatte dieser noch bei 15,6, im Jahr 2009 sogar bei 24,9 Prozent gelegen.
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) sieht in der positiven Entwicklung ein Zeichen dafür, dass die 2016 entwickelte Strategie gegen bakterielle Antibiotikaresistenzen auf einem guten Weg ist. Die Zahlen zeigten, dass der Ansatz, Fachkräfte zu schulen, Bürger zu informieren und den Antibiotikaverbrauch zu reduzieren, richtig sei.
Aktuelle Daten des niedersächsischen Antibiotika-Resistenz-Monitorings ARMIN zeigen laut Ministerium zudem, dass sich auch der zuvor deutliche Anstieg der Resistenzen bei den gramnegativen Bakterien im vergangenen Jahr nicht fortgesetzt hat. So sei zum Beispiel bei Escherichia coli mit einer Resistenz gegen Cephalosporine der dritten Generation der Anteil im Krankenhaus auf 13,2 Prozent (2017) zurückgegangen. Zuvor war er von 2,8 Prozent im Jahr 2006 auf 13,7 Prozent im Jahr 2016 angestiegen.
„Das ist eine gute Entwicklung. Gleichzeitig ist es aber wichtig, weiter am Ball zu bleiben“, betonte Reimann weiter. Man habe durch Maßnahmen wie das Screening auf MRSA und damit verbundene Hygienemaßnahmen deutliche Fortschritte erzielt. Nun rückten Maßnahmen im Bereich Antibiotikatherapie verstärkt in den Fokus. Dabei setze Niedersachsen auf Prävention durch Schulung und Information.
Wie das Ministerium mitteilte, bietet das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) im Februar 2019 erstmals eine spezielle Fortbildung für Antibiotikabeauftragte in Krankenhäusern an, um sie rund um den Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin zu schulen.
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