Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung ist chronisch krank

Frankfurt – Mehr als jeder Zweite in Deutschland leidet unter einer chronischen Erkrankung. Zählt man zu den dadurch verlorenen Lebensjahren die Jahre mit gesundheitlichen Einschränkungen hinzu, so kommen jedes Jahr 25 Millionen „verlorene gesunde Lebensjahre“ in Deutschland zusammen.
Das geht aus einem neuen Report „Chronisch krank sein in Deutschland : Zahlen, Fakten und Versorgungserfahrungen“ des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt hervor.
Danach verteilen sich die chronischen Erkrankungen zu je rund 20 Prozent auf Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen. 11,4 Prozent sind Muskel- und Skeletterkrankungen und je rund 8,5 Prozent psychische und neurologische Störungen.
Mit 15 Milliarden Euro pro Jahr ist Demenz laut dem Report aus volkswirtschaftlicher Sicht die teuerste chronische Krankheit, gefolgt von Erkrankungen der Wirbelsäule und des Rückens, Bluthochdruck und Krankheiten der Hirngefäße zu denen auch Schlaganfälle gehören.
Die wichtigsten Ursachen für einen vorzeitigen Tod sind in Deutschland laut dem Report Krebserkrankungen, Krankheiten des Kreislaufsystems und Unfälle einschließlich Suizide.
„Die Versorgung von chronisch kranken Patienten muss vorausschauend und bedarfsgerechter gestaltet werden. Wir wollen mehr gesunde Lebensjahre für die Betroffenen gewinnen“, sagte Bernadette Klapper, Bereichsleiterin Gesundheit bei der Robert-Bosch-Stiftung.
Deshalb habe man den Report gefördert, um durch eine kompakte Übersicht und einen leichten Zugang ein besseres Verständnis für die Situation und die Versorgungserfordernisse bei chronischer Erkrankung zu erzielen.
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