Politik

Mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche positiv auf SARS-CoV-2 getestet

  • Mittwoch, 7. Juli 2021
/picture alliance, ROBIN UTRECHT
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Berlin – Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat bis zum 7. Juni dieses Jahres 529.027 laborbestä­tigte SARS-CoV-2-Fälle im Alter von null bis 18 Jahren erfasst. Davon sei für 262.677 Fälle angege­ben worden, dass sie Symptome hatten. Das berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Bundestag. Die Autoren weisen daraufhin, dass es sich bei diesen Zahlen um eine „Mindest­angabe“ handle.

„Seit mehr als einem Jahr bestimmt die Coronapandemie das Leben von Kindern und Jugendlichen maß­geblich. Dennoch liegen in Deutschland verhältnismäßig wenig Informationen zu möglichen gesundheit­li­chen Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf Kinder und Jugendliche vor“, begründet die Fraktion ihre Klei­ne Anfrage.

Laut der Bundesregierung werden seit Frühjahr 2020 auch Kinder und Jugendliche wegen COVID-19 sta­tionär behandelt. Schwankten diese Zahlen bis zur 40. Kalenderwoche 2020 in niedrigen zweistel­ligen Bereich, stiegen sie danach an und erreichten Ende des Jahres einen ersten Höchststand mit 204 be­treuten Fällen in der 50. und 230 stationären Fällen in der 51. Kalenderwoche 2020.

Nach einem Abfall der stationären Fälle Anfang des Jahres lag die Zahl in der zwölften bis 16. Kalender­woche 2021 wieder über 200 mit einem Höchststand in der 14. Woche (244 stationär betreute Fälle bun­desweit). Auch dies sind laut den Autoren der Antwort nur Mindestzahlen.

Die Bundesregierung geht laut der Antwort davon aus, dass der Inzidenzanstieg im Spätwinter/Frühjahr 2021 mit der Ausbreitung von Varianten des Virus einherging. „Die ab Mitte Februar 2021 gestiegene Inzidenz bei Kindern und Jugendlichen, zwischenzeitlich nur unterbrochen von den Osterferien, verlief parallel mit dem zunehmenden Auftreten von VOC-alpha/B1.1.7. Die Übertragbarkeit durch VOC-al­pha/­B1.1.7 scheint dabei in allen Altersgruppen höher zu sein als bei den vorher zirkulierenden Stämmen“, heißt es in der Antwort.

Laut den Fragestellern finden sich zunehmend Berichte, dass Kinder und Jugendliche von sogenannten Long-COVID-Symptomen betroffen seien. Diese können auch bei asymptomatischen oder leichten Krankheitsverläufen im Nachgang einer COVID-19-Infektion auftreten.

„Die Bundesregierung hat keine Kenntnis über die Anzahl der Fälle von Long-COVID-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland“, heißt es hingegen in der Antwort.

Grundsätzlich gelte, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie sich mit SARS-CoV-2 infizierten, viel seltener an COVID-19 erkrankten als Erwachsene und dann auch ein geringeres Risiko für einen schweren Verlauf hätten. „Es gibt zudem Hinweise, dass Kinder und Jugendliche auch seltener von Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung betroffen sind“, schreibt die Bundesregierung.

hil

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