Mehr Berufstätige wegen Tabaksucht behandelt

Hannover – Die Zahl der berufstätigen Tabaksüchtigen ist nach einer Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) gestiegen.
Im Jahr 2022 wurde etwa jeder zwölfte Berufstätige wegen einer Abhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Tabak ambulant behandelt, wie die KKH heute in Hannover mitteilte.
Den 81 von 1.000 behandlungsbedürftigen Versicherten steht eine Zahl von 50 von 1.000 Versicherten im Jahr 2012 gegenüber – ein Anstieg von 61 Prozent binnen zehn Jahren.
In Mecklenburg-Vorpommern lebten mit 103 von 1.000 Berufstätigen die meisten tabaksüchtigen Arbeitnehmer. In Hessen waren es mit 67 je 1.000 Beschäftigten die wenigsten.
Die KKH erklärte, bereits ab einer Zigarette am Tag gefährdeten Raucher ihre Gesundheit. Mit jeder weiteren steige die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit, von Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen sowie Krebs deutlich. Auch E-Zigaretten seien ein Suchtmittel mit gefährlichen Stoffen.
Allein aufgrund ihres übermäßigen Tabakkonsums werden Berufstätige der Auswertung zufolge immer wieder krankgeschrieben. Wie bundesweite KKH-Daten zeigten, liegt die durchschnittliche Fehlzeit 2023 bei 21,4 Tagen. Das sei der höchste Wert der vergangenen fünf Jahre und ein starker Anstieg von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2022.
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