Rauchstopp: Drogenbeauftragte von SPD und Grünen drängen auf politische Maßnahmen

Berlin – In der Drogen- und Suchtpolitik ist die Ampelregierung gefragt, die Verabredungen im Koalitionsvertrag in dieser Legislatur umzusetzen. Das betonten Linda Heitmann, Berichterstatterin für Drogen- und Suchtpolitik der Grünen im Bundestag, und Dirk Heidenblut, Berichterstatter für Drogen- und Suchtpolitik der SPD im Gesundheitsausschuss, anlässlich der Mitmachaktion „Rauchfrei im Mai“.
„Es braucht endlich konsequente Jugendschutzregelungen für Suchtmittelwerbung. Dazu zählen etwa Regeln, um TV-, Radio- und Social Media Werbung für Alkoholika auf die Nachtstunden zu reduzieren“, so Heitmann und Heidenblut.
Außerdem sollten die Paragrafen zum sogenannten begleiteten Trinken aus dem Jugendschutzgesetz gestrichen werden. „Denn wenn 14-jährige Alkohol konsumieren, wirkt sich das schädigend aus – egal ob in Anwesenheit ihrer Eltern oder allein“, betonen sie.
Am 1. Mai startet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe und anderen die Mitmachaktion „Rauchfrei im Mai“. Mit täglichen Informationen und Tipps werden Ausstiegswillige dabei unterstützt, rauch- oder dampffrei zu bleiben. Schirmherr ist Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen.
Auch die Bundesärztekammer (BÄK) unterstützt diese Aktion. „Ärztinnen und Ärzte können beim Rauchstopp helfen. Die Chancen für einen erfolgreichen Ausstieg aus der Tabak- und Nikotinabhängigkeit steigt durch evidenzbasierte Maßnahmen wie beispielsweise die ärztliche Kurzberatung, verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppentherapien oder die medikamentöse Unterstützung“, hieß es aus der Kammer.
In Deutschland raucht etwa ein Drittel aller Erwachsenen. „Neben der Vielzahl an Erkrankungen wie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs, die durch das Rauchen verursacht werden, birgt auch das Passivrauchen große gesundheitliche Risiken. Das gilt insbesondere für vulnerable Gruppen wie Schwangere, Ungeborene und Kinder“, hieß es aus der BÄK.
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