Vermischtes

Mehr EU-Bürger leiden wegen Pandemie unter Einsamkeit

  • Dienstag, 27. Juli 2021
/Bujia, stockadobecom
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Brüssel – Während der Coronakrise hat sich die Häufigkeit von Einsamkeitsgefühlen unter EU-Bürgern verdoppelt. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Untersuchung des wissenschaftlichen Dienstes der EU-Kommission in Brüssel hervor.

Demnach gaben 2016 rund 12 Prozent der EU-Bürger an, sich mehr als die Hälfte der Zeit einsam zu fühlen; dieser Anteil stieg in den ersten Monaten der Pandemie auf 25 Prozent.

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Dubravka Suica, verlangte Gegenmaßnahmen. Wissenschaftliche Befunde legten nahe, dass Einsamkeit den sozialen Zusammenhalt und das Vertrauen in die Gemein­schaft, aber auch die Wirtschaftsleistung schwächen könne, erklärte die für Demokratie und Demografie zuständige EU-Kommissarin.

Laut der Analyse zeigten sich unterschiedliche Entwicklungen des Einsamkeitsempfindens sowohl in den Altersgruppen als auch in europäischen Regionen.

Während vor der Pandemie hauptsächlich ältere Menschen unter Einsamkeit litten, vervierfachte sich in den Monaten April bis Juli 2020 der Anteil der 18- bis 25-Jährigen, die angaben, sich lange Zeit einsam zu fühlen, auf 36 Prozent. Auch unter Singles stieg während Ausgangssperren die Prävalenz von Einsam­keits­empfinden um 26 Prozentpunkte an.

Im Ländervergleich wuchs die Einsamkeit vor allem in Nordeuropa: In Staaten wie Norwegen und Schwe­den erklärten 2016 rund 6 Prozent der Bevölkerung, sich mehr als die Hälfte der Zeit einsam zu fühlen, in Südeuropa 13 Prozent; in den ersten Pandemiemonaten stiegen die Werte europaweit auf zwischen 22 und 26 Prozent.

Keine bedeutenden Unterschiede zeigten sich hingegen im Geschlechtervergleich oder zwischen Stadt und Land. Für die Studie werteten die Forschenden Interviews und vorhandene Daten aus.

kna

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