Jeder zweite Deutsche litt beim ersten Coronalockdown unter Einsamkeit

Heidelberg – Einsamkeit schlägt seit Beginn vielen Bürgern auf die Seele. Das geht aus einer aktuellen Studie des NAKO-Konsortiums hervor (DOI: 10.1007/s00103-021-03393-y).
Demnach fühlte sich jeder zweite Befragte während des ersten Lockdowns einsamer als zuvor – Frauen etwas häufiger (57 Prozent) als Männer (44 Prozent). Der Studie zufolge ist neben Angst- und Depressionssymptomen sowie vermehrtem Stress auch verstärkte Einsamkeit ein Symptom einer schlechten psychischen Gesundheit.
Laut der während des ersten harten Lockdowns im Mai 2020 durchgeführten Befragung litt zu diesem Zeitpunkt fast ein Drittel (32 Prozent) der Teilnehmenden unter Einsamkeit.
Dabei waren Frauen mit 37 Prozent deutlich häufiger betroffen als Männer (26 Prozent), ältere Personen fühlten sich weit weniger einsam als junge Menschen. 80 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass ihnen die Gesellschaft anderer manchmal oder oft gefehlt habe.
„Einsame Personen während der Pandemie gaben bereits zur NAKO-Basisuntersuchung mehr depressive und Angstsymptome an als NAKO-Teilnehmende, die in der Pandemie nicht einsam waren“, beobachteten die Forscher. Außerdem waren laut Befragung Alleinlebende oder Personen mit Angst vor Corona stärker von Einsamkeit betroffen.
Die NAKO-Gesundheitsstudie ist ein gemeinsames Projekt von 27 Institutionen – Universitäten, Helmholtz-Zentren, Leibniz-Instituten sowie anderen Institutionen – die sich im NAKO zusammengeschlossen haben, um gemeinsam die bislang größte bevölkerungsbasierte, prospektive Langzeitstudie in Deutschland durchzuführen.
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