Mehr Fälle für Gewaltschutzambulanz in Berlin

Berlin – Gewürgt, geschlagen, getreten: Seit der Eröffnung der Berliner Gewaltschutzambulanz vor fünf Jahren haben rund 4.700 Menschen dort Hilfe gesucht. Rund 2.500 von ihnen hatten nach Gewalterfahrungen sichtbare Verletzungen. Bei fast der Hälfte der Fälle gehörten Partner oder Ex-Partner zu den Tätern, bei einem knappen Drittel (31 Prozent) kannten sich Täter und Opfer. Drei Viertel der erwachsenen Gewaltopfer waren Frauen, ein Fünftel aller Betroffenen Kinder. Bei der Hälfte der Kinder (51 Prozent) bestätigte sich der Verdacht auf eine Gewalttat.
Die Zahl der untersuchten Taten in der Ambulanz pro Jahr hat sich seit 2014 mehr als vervierfacht. 2014 wurden 307 Fälle registriert. 2018 waren es 1.381 und damit im Schnitt mehr als 100 Fälle pro Monat, wie die Senatsverwaltung für Justiz heute mitteilte.
Die Gewaltschutzambulanz gehört zur Berliner Charité. Opfer können ihre Verletzungen dort von Gerichtsmedizinern vertraulich und kostenlos dokumentieren lassen. Sie müssen nicht sofort entscheiden, ob sie Anzeige erstatten. Die Dokumentation zählt aber bei einer Verhandlung vor Gericht. Gefördert wird die Ambulanz derzeit mit einer Million Euro pro Jahr aus dem Haushalt des Justizsenats.
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