Mehr Infektionen mit Chikungunyavirus in Bayern

München – In Bayern ist dem Gesundheitsministerium zufolge die Zahl der Erkrankungen durch eine Infektion mit dem Chikungunyavirus deutlich gestiegen.
In diesem Jahr seien dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit (LGL) bislang 24 Fälle der tropischen Infektionskrankheit gemeldet worden (Stand 4.8.2025), sagte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Im Vergleichszeitraum des Vorjahres seien es lediglich fünf Fälle gewesen.
Bislang seien alle gemeldeten Chikungunyainfektionen in Deutschland durch Infektionen im Reiseland erfolgt und nicht über einen Mückenstich hierzulande, betonte die Ministerin.
Allerdings sei grundsätzlich eine Übertragung in Deutschland denkbar. „Denn die Asiatische Tigermücke breitet sich auch bei uns aus.“ Bundesweit seien im vergangenen Jahr 42 Infektionsfälle gemeldet worden, hieß es.
Der Ministerin zufolge sind zwei Impfstoffe zugelassen. Empfohlen werde die Schutzimpfung von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (RKI) für Reisende in Risikogebiete ab einem Alter von zwölf Jahren. Wichtig sei zudem ein konsequenter Mückenschutz.
Chikungunya kommt vor allem in tropischen und subtropischen Regionen vor und wird von Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, zu denen auch die Asiatische Tigermücke und die Gelbfiebermücke zählen. Beide Arten können zudem Viren wie Dengue, Zika und Gelbfieber auf den Menschen übertragen.
In Frankreich und Italien sind nach Ministeriumsangaben Virusübertragungen durch Tigermücken vor Ort bereits bekannt. Die Tigermücke komme beispielsweise über Autos und Lkws aus dem Süden ins Land.
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