Vermischtes

Mehr Masernfälle: Hessen zur Impfung aufgerufen

  • Mittwoch, 19. April 2017

Wiesbaden – Die Zahl der Masernfälle in Hessen steigt weiter. Nach Angaben von Sozial­­mi­nister Stefan Grüttner (CDU) sind in diesem Jahr bislang 83 Fälle im Land registriert wor­den. Anfang März lag die Zahl noch bei 60. Kinderkrankheiten wie Masern oder Rö­teln seien nicht harmlos, sondern könnten schwere Folgen haben, warnte der Minister heute in Wiesbaden und rief anlässlich der Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April dazu auf, die Vorsorge wahrzunehmen.

2016 hatte die Zahl der Masernfälle in Hessen nach Angaben des Sozialministeriums bei zehn gelegen, im Jahr zuvor bei 64. Impfungen gehörten zu den effektivsten Ge­sund­­heits­maß­nahmen, da auf diesem Weg sowohl Infektionen als auch, bei ausrei­chen­der Impf­quote, Krankheitsübertragungen verhindert werden könnten, erklärte Grüttner. Nach seinen Angaben liegt die Impfquote der Kinder in Hessen gegen Masern bei über 95 Pro­zent.

Die Landesärztekammer Hessen unterstützt die Kampagne. „Impfungen sind eine Er­folgs­­geschichte. Sie haben zahlreiche Krankheiten entweder gänzlich ausgerottet oder in Vergessenheit geraten lassen“, betonte der hessische Ärztekammerpräsident Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach. Er bemängelte, dass die Erfolge von Impfungen oft zu selbst­­verständlich wahrgenommen oder hinterfragt würden. Dei Folge sei, dass über­wun­den geglaubte Infektionskrankheiten wieder aktuell werden, wie die jüngsten Masern­aus­brüche zeigten. „Um die Menschen für das Thema Impfen zu sensibilisieren, sind Aufklärung und Beratung notwendig“, sagte er.

In Absprache mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration informiert die Landesärztekammer Hessen die niedergelassenen Ärzte in Hessen sowie die Leitenden Ärzte in den hessischen Krankenhäusern auf elektronischem Wege über die Aktion, bit­tet sie um Beteiligung und stellt Plakate der Kampagne zur Verfügung. „Auf diese Wei­se möchten wir dazu beitragen, dass die Impflücken in Hessen geschlossen werden“, er­klär­te von Knoblauch zu Hatzbach.

dpa

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