Impflücken begünstigen aktuelle Masernausbrüche
Berlin – Fachleute befürchten eine steigende Zahl von Masernkranken. Es gebe ein „erhöhtes Risiko, sich dieses Jahr mit Masern anzustecken“, warnte die Expertin für Impfprävention beim Robert-Koch-Institut (RKI), Dorothea Matysiak-Klose. 2017 könnte ein Jahr mit relativ vielen Masernerkrankungen werden, sagte sie.
Deutschlandweit sind laut RKI seit Jahresbeginn mehrere Masernherde registriert worden. 43 Masernfälle wurden bisher gemeldet (Stand 17. Februar), im Vorjahr waren es 324. Grundsätzlich schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr: 2016 waren es 442 Fälle, im Jahr zuvor 2.464 und 2014 lediglich 324. Zu viele sind es immer: Angestrebt wird die Eliminierung der Masern.
An Schulen in Frankfurt und im Main-Taunuskreis waren zuletzt mehrere Fälle von Masernerkrankungen aufgetreten. Die zuständigen Gesundheitsämter überprüften den Impfschutz von Schülern und Lehrern und schlossen vorsichtshalber Hunderte von ihnen zeitweise vom Unterricht aus. In Wetzlar erkrankten zwei Mitarbeiter des örtlichen Klinikums an Masern, es gab weitere Verdachtsfälle.
Masern werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen. Nach anfänglichen Symptomen wie Fieber, Husten und Schnupfen bekommen Infizierte einen charakteristischen roten Hautausschlag. Masern können sehr schwere und auch tödlich verlaufende Folgeerkrankungen hervorrufen. Gefährdet hierfür sind insbesondere Säuglinge.
Der Impfstoff mit abgeschwächten Masernviren wird in der Regel erstmals zwischen dem 11. und 14. Monat gegeben. Vorher sind Säuglinge nur geschützt, wenn das Immunsystem der Mutter mit dem Virus vertraut ist: durch eine frühere Erkrankung oder durch Impfung.
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