Mehr Masernfälle: Sachsen will höhere Impfquote
Dresden – Angesichts einer steigenden Zahl von Masernfällen in Sachsen mahnt Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) zu einem verstärkten Impfschutz. „Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit“, sagte die Politikerin in Dresden. Vor allem bei Erwachsenen könne es zu sehr schweren Verläufen der Infektion kommen. Nach Angaben des Ministeriums sind in diesem Jahr bislang 68 Menschen an Masern erkrankt, im gesamten vorigen Jahr waren es 35. Ein Höhepunkt wurde im Jahr 2015 mit 271 Fällen erreicht.
Jeder sollte seinen Impfschutz prüfen, so die Ministerin. Es ginge hier nicht nur um den eigenen Schutz, sondern auch um die Verantwortung anderen gegenüber. Impfen sei daher keine Privatsache. Auch bei anderen relevanten Erkrankungen müsse die Impfquote erhöht werden. Da eine Impfpflicht nicht unbedingt die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöhe, setze Sachsen auf Information, Aufklärung und Erinnerung.
Um die Impfquoten zu steigern, habe die Sächsische Impfkommission Anfang des Jahres die Impfempfehlung geändert. Kinder im Freistaat sollen künftig um den vierten statt den fünften Geburtstag herum die zweite Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln erhalten. Die Sächsische Impfkommission empfiehlt sie zur Vorsorgeuntersuchung U8 statt wie bisher zur U9.
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