Vermischtes

Mehr Medizinische Versorgungszentren in Sachsen-Anhalt

  • Freitag, 9. Mai 2025
/picture alliance, SZ Photo, Florian Peljak
/picture alliance, SZ Photo, Florian Peljak

Magdeburg – In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

Während es 2019 noch 74 Einrichtungen im Land gab, waren es Ende 2024 bereits 111, wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Nicole Anger (Linke) hervorgeht. Die meisten MVZ gibt es in Halle (23), Magdeburg (19), im Landkreis Harz (12) und im Burgenlandkreis (11).

Anger kritisiert, dass sich immer mehr Medizinische Versorgungszentren in privater Trägerschaft befinden. Die Zunahme renditeorientierter Träger führe dazu, dass wirtschaftliche Interessen zunehmend über medizinische Bedarfe gestellt würden, so die gesundheitspolitische Sprecherin der Linken-Fraktion.

Der Fokus auf lukrative Fachbereiche wie Chirurgie, Orthopädie, Radiologie und Zahnmedizin statt auf die weniger gewinnbringende hausärztliche Versorgung bestätige, dass wirtschaftliche Erwägungen und nicht die Daseinsvorsorge dominierten.

„Besonders kritisch ist die Situation im Altmarkkreis Salzwedel, wo sowohl MVZ als auch eine tragfähige Krankenhausinfrastruktur fehlen. Im Norden des Landes ist die medizinische Versorgung schon lange nicht mehr zuverlässig sichergestellt“, sagte Anger. Der Staat müsse eingreifen und Versorgungslücken schließen. Die Linke fordert eine Förderung gemeinwohlorientierter und kommunaler Medizinischer Versorgungszentren.

In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell kein einziges MVZ in kommunaler Trägerschaft. „Der Landesregierung ist auch keine Kommune bekannt, die aktuell eine Gründungsabsicht verfolg“, heißt es in der Antwort auf die Kleine Anfrage. Für die Förderung und Unterstützung kommunaler MVZ seien derzeit keine Mittel im Landeshaushalt eingestellt.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung