Vermischtes

Mehr psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

  • Donnerstag, 3. Juni 2021
/Brian Jackson, stock.adobe.com
/Brian Jackson, stock.adobe.com

Berlin – Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen haben während der Coronapandemie einem Bericht zufolge deutlich zugenommen. Die Zahl der wegen Essstörungen behandelten Minder­jährigen könnte 2020 um rund 60 Prozent gestiegen sein, berichtete das ARD-„Mittagsmagazin“ heute unter Berufung auf eine Auswertung von Versichertendaten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH). Auch andere psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout könnten um rund 30 Prozent zugenommen haben.

Innerhalb von zehn Jahren habe sich die Zahl der Depressionen bei Minderjährigen fast verdoppelt. Auch Anpassungsstörungen, Burnout, Angststörungen und Essstörungen nahmen demnach zwischen 2009 und 2019 deutlich zu. Die Pandemie habe diesen Trend verstärkt. Bundesweit wiesen die Zahlen auf einen Anstieg von mehr als 20 Prozent aller psychischen Erkrankungen hin.

Für den Bericht wurden die Daten von 209.332 sechs- bis 18-jährigen Versicherten der KKH ausgewer­tet. Von den rund 200.000 versicherten Kindern und Jugendlichen befanden sich 2019 rund zwölf Pro­zent aufgrund psychischer Erkrankungen in Behandlung.

Am stärksten seien Kinder und Jugendliche in Berlin betroffen gewesen. Von knapp 15.000 versicherten Sechs- bis 18-Jährigen mussten 2019 mehr als 2.000 behandelt werden. Mit 13,9 Prozent war der Anteil dort bundesweit am höchsten.

Im ersten Halbjahr 2020 lag der Anteil für Berlin bei neun Prozent – auch das der Spitzenplatz im bun­des­weiten Vergleich. Über dem Durchschnitt lagen auch Niedersachsen mit 13,6 Prozent und Schleswig-Holstein mit 13,2 Prozent.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung