Ausland

Mehr Tote nach Erdbeben, Rettungsarbeiten fortgesetzt

  • Dienstag, 22. November 2022
/picture alliance, dpa, XinHua, Septianjar Muharam
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Cianjur – Nach dem verheerenden Erdbeben auf der indonesischen Insel Java ist die Zahl der Todesopfer noch einmal gestiegen. Mindestens 268 Menschen seien bei dem Beben ums Leben gekommen, sagte heute Suhar­yanto, der Leiter der indonesischen Katastrophenschutzbehörde BNPB.

Gestern hatten die Behör­den zunächst 162 Tote gemeldet. Mindestens 151 Menschen werden laut BNPB noch vermisst, mehr als tausend weitere wurden bei dem Unglück verletzt.

Das Erdbeben der Stärke 5,6 hatte gestern insbesondere in der Stadt Cianjur für Zerstörungen gesorgt. Das Epizentrum lag nach Angaben der US-Erdbebenwarte (USGS) in der Nähe der Stadt in der Provinz West Java. Zahlreiche Menschen kamen durch einstürzende Gebäude, aber auch durch Erdrutsche ums Leben.

Rettungskräfte suchten heute in den betroffenen Gebieten weiter fieberhaft nach Überlebenden. Die Arbeiten wurden durch die zahlreichen Trümmer, die die Straßen blockierten, und Stromausfälle in Teilen der überwie­gend ländlichen, gebirgigen Region erschwert.

Die Teams beseitigten mit Kettensägen und Baggern die Trümmer und umgestürzten Bäume, um zu den Opfern vorzudringen, sagte der 34-jährige Dimas Reviansyah von den Rettungskräften. „Ich habe seit gestern nicht mehr geschlafen. Aber ich muss weitermachen, weil einige Opfer noch nicht gefunden wurden.“

Unter den Opfern waren nach Angaben der indonesischen Rettungsbehörde Basarnas auch viele Kinder. „Sie waren in der Schule, um 13 Uhr hatten sie noch Unterricht“, sagte Behördenleiter Henri Alfiandi.

Viele Überlebende verbrachten die Nacht im Freien, umgeben von Schutt, Glasscherben und Betonbrocken. Verletzte wurden in behelfsmäßigen Krankenstationen im Freien behandelt. Verschlimmert wurde die Lage durch eine Welle von 62 kleineren Nachbeben der Stärken 1,8 bis 4 in der 175.000-Einwohner-Stadt Cianjur.

Heute wurden die ersten Todesopfer von ihren sichtlich erschütterten Angehörigen beigesetzt. Präsident Joko Widodo begab sich an den Unglücksort und versprach den Betroffenen Entschä­digung.

Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. In schrecklicher Erinnerung ist immer noch das Beben der Stärke 9,1, das sich am 26. Dezember 2004 vor der Küste von Sumatra ereignete. Der dadurch verursachte Tsunami tötete in der gesamten Region 220.000 Menschen, davon allein 170.000 in Indonesien.

afp

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