Zahlreiche Tote und Verletzte bei Erdbeben in Indonesien

Cianjur – Bei einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java sind heute nach vorläufigen Behördenangaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen und hunderte weitere verletzt worden.
Bislang seien 46 Todesopfer und rund 700 Verletzte gezählt worden, sagte der Behördenchef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman. Durch das Beben der Stärke 5,6 wurden nach Angaben der Stadtverwaltung hunderte, „vielleicht sogar tausende Häuser“ zerstört.
Da noch weitere Menschen unter den Trümmern von eingestürzten Gebäuden vermutet würden, könne die Opferzahl weiter steigen, sagte Suherman. Es kämen weiterhin Krankenwagen mit Verletzten aus den umliegenden Dörfern an.
Örtliche Medien berichteten über schwere Schäden an einem Krankenhaus, einem islamischen Pensionat sowie an diversen Geschäften. Mehrere Sender zeigten Bilder von Gebäuden in Cianjur, deren Dächer eingestürzt waren. „Hunderte, vielleicht sogar tausende Häuser wurden beschädigt“, sagte der Sprecher der Stadtverwaltung von Cianjur.
Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke des Bebens mit 5,6 an. Das Epizentrum lag demnach in der Nähe von Cianjur in der Provinz West Java. Indonesiens Meteorologiebehörde warnte die Menschen in der am stärksten betroffenen Region vor Nachbeben.
Sie sollten vorerst im Freien bleiben, sagte Behördenchefin Dwikorita Karnawati. Durch das Erdbeben waren auch Hochhäuser in der rund 100 Kilometer südlich gelegenen Hauptstadt Jakarta ins Schwanken geraten.
Wegen Indonesiens Lage auf dem Pazifischen Feuerring ereignen sich in dem südostasiatischen Land häufig Erdbeben und Vulkanausbrüche. Im Januar vergangenen Jahres waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.
2018 starben auf den Inseln Lombok und Sumbawa mehr als 550 Menschen bei einem Erdbeben. Im selben Jahr ereignete sich auf Sulawesi ein Beben der Stärke 7,5. Rund 4.300 Menschen starben oder gelten seither als vermisst.
In Erinnerung ist immer noch das Beben der Stärke 9,1, das sich am 26. Dezember 2004 vor der Küste von Sumatra ereignete. Der dadurch verursachte Tsunami tötete in der gesamten Region 220.000 Menschen, davon allein 170.000 in Indonesien.
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