Vermischtes

Mehrheit sieht zu wenig Engagement gegen Kinderarmut

  • Donnerstag, 6. Juli 2023
/picture alliance, photothek, Ute Grabowsky
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Berlin – Eine Mehrheit der Erwachsenen, Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist einer Umfrage zufolge der Ansicht, in Deutschland werde „eher wenig“ oder „sehr wenig“ gegen Kinderarmut getan.

Die Mehrheit der Erwachsenen wäre demnach außerdem bereit, mehr Steuern zu zahlen, um Kinderarmut wirkungsvoll zu bekämpfen. Die Ergebnisse sind Teil des „Kinderreports 2023“ des Deutschen Kinderhilfs­werks, der heute in Berlin vorlegt wurde.

72 Prozent der Erwachsenen und 61 Prozent der Kinder und Jugendlichen gaben demnach an, aus ihrer Sicht werde in Deutschland „eher wenig“ oder „sehr wenig“ zur Bekämpfung von Kinderarmut getan. 22 Prozent der Erwachsenen und 27 Prozent der Kinder und Jugendlichen finden, es passiere hier „sehr viel“ oder „eher viel“.

Das Kinderhilfswerk bekräftigte vor diesem Hintergrund seine mit anderen Verbänden seit Jahren erhobene Forderung nach Einführung einer Kindergrundsicherung, über die in der Ampelkoalition weiterhin diskutiert wird. Es ergebe sich ein klarer Handlungsauftrag an die Politik, endlich wirksame und umfassende Maßnahmen gegen die Kinderarmut in Deutschland zu ergreifen.

Bei den möglichen Gründen für Kinderarmut gab es von den befragten Erwachsenen am meisten Zustimmung für die vorgegeben Antworten „weil viele Einkommen in Deutschland einfach zu gering sind“ und „weil von Armut betroffene Kinder weniger Chancen auf einen guten Bildungsabschluss haben und sich Armut dadurch fortsetzt“. Kinder und Jugendliche wählten am häufigsten die Antwort „weil viele Eltern zu wenig Geld verdie­nen“.

Die Mehrheit der Erwachsenen wäre bereit, mehr Steuern zu zahlen, wenn damit Kinderarmut wirkungsvoll bekämpft werden könnte. Die Bereitschaft ist aber über die Jahre leicht gesunken. 66 Prozent der Erwachse­nen sagten dazu 2014 „Ja“, 2018 waren es 64 Prozent und in der aktuellen Befragung 62 Prozent.

dpa/afp

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