Menschen in Schwaben an Hasenpest erkrankt

Donauwörth – Drei Jäger sind in Schwaben an der Hasenpest erkrankt. Diese haben sich nach Angaben des Landratsamts Donau-Ries aller Wahrscheinlichkeit angesteckt, als sie mit erlegten Hasen hantiert haben. Bereits im Februar war die Hasenpest (Tularämie) bei mehreren toten Feldhasen in dem Landkreis nachgewiesen worden. Damals hatte das Landratsamt empfohlen, auf die Hasenjagd zu verzichten.
Die Tularämie, auch Hasenpest oder Nagerpest genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Menschen infizieren sich vor allem bei Kontakt mit erkrankten Tieren und deren Ausscheidungen oder Kadavern. Aber auch Infektionen nach dem Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch oder Wasser, Stichen infizierter Insekten oder Zecken sowie durch kontaminierte Stäube und Aerosole seien möglich, teilte das Landratsamt mit. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei bisher nicht bekannt.
Bei Menschen kann Tularämie laut dem Landratsamt Fieber, Kopfschmerzen, Schweißausbrüche, Lymphknotenschwellung, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atemnot, Lungenentzündung und verschiedene Entzündungen verursachen. Unbehandelt könne die Infektion tödlich enden.
Auch im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen war erst kürzlich an einem verendeten Feldhasen Tularämie nachgewiesen worden. Zuvor waren nach Angaben des Landratsamts mehrere tote Hasen in der Gemeinde Aiterhofen gefunden worden. Dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zufolge hatte es in diesem Jahr in Bayern (Stand: Oktober) bisher 28 Nachweise von Tularämieinfektionen gegeben.
Das Landratsamts Donau-Ries rät allen Menschen, tote oder kranke Feldhasen nicht zu berühren. Auch Hunde sollten ferngehalten werden. Diese können zwar nicht erkranken, die Bakterien aber auf den Menschen übertragen.
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